Dafür, dass es SPEED LIMIT dem Titel entsprechend eigentlich kurz machen wollen, dauert „Cut A Long Story Short“ mit über einer Stunde Spielzeit doch recht lange. Dem geneigten Musikfreund von melodischem Hardrock sollte das aber eher entgegen kommen.
Voraussetzung dafür ist, dass ein gewisser Nostalgiefaktor dankend angenommen wird. Denn der analog tönende Sound dieser Österreicher ist alles andere als ein Aufreger. Das gilt aber in beide Richtungen. Schließlich gibt es an den solide dargebotenen Songs kaum etwas auszusetzen, es sei denn klassischer Hardrock ohne modernes Firlefanz ist einem partout zuwider.

Die glanzvollsten Momente erlebt der Hörer im vorliegenden Fall immer dann, wenn die Melodien und Harmonien in den Vordergrund rücken. Das darf dann auch gerne kitschig werden („The Wind Blew In A Memory“). Denn betrachtet man die Ursprünge des Genres, gehört die gewisse Portion großer Gefühle ja irgendwie dazu.
Aber die Freunde des klassischen Gitarrenrocks werden keineswegs vergessen. Denn Stücke wie „Shine Brighter Than The Sun“ oder das mit sehr melodischem Intro versehene „Hit The Wall“ machen durchweg Spaß und vermitteln eine gewisse „Feelgood“-Attitüde irgendwo zwischen Lebenslust und „Arsch hoch“-Haltung.

Abgerundet wird das Paket durch eine organische, aber saubere Produktion, die auch die beiden Live-Versionen von „Sweet Morphine“ und „Retired Hero“ zu einem authentischen Hörspaß macht.

FAZIT: SPEED LIMIT liefern etwas mehr als eine Stunde voller nostalgischem Hardrock mit lebensfroher Attitüde. Zwar stechen vor allem die melodischen Momente von „Cut A Long Story Short“ auf Dauer hervor, aber so oder so ist das Album ein launiger Soundtrack für positive Stunden.